Tagblatt Online, 08. November 2011 06:38:00
Ein Spektakel für Bauarbeiter und Anwohner: Auf dem Geothermie-Bohrplatz im Sittertobel werden noch bis heute mittag Stahltank-Elemente eingeflogen. Eine windige Angelegenheit.
Die zentimeterdicke Stahlwand bewegt sich im starken Wind wie Karton. Der Helikopter setzt das viertönnige Element ab, unten beeilen sich behelmte Bauarbeiter in flatternden Westen, es in die richtige Position zu bringen. Kaum ist das Schlepptau von der Stahlwand gelöst, dreht der Helikopter wieder ab, hinterlässt einen letzten Windstoss. Die rotweissen Bänder, die den Bohrplatz weiträumig absperren, flattern, der Dreck wirbelt auf. Dann ist es wieder ruhig. Schaulustige und Bauarbeiter, die nebenan den Bohrplatz vorbereiten, packen ihre Handys wieder ein. Das Filmli ist gemacht. Wer sein Handy nicht gezückt hat, hat gleich noch einmal eine Chance.
20 Flüge bis heute mittag
Im Zehnminutentakt hat der Helikopter gestern nachmittag Stahlelemente beim Geothermie-Bohrplatz abgesetzt. Auch heute morgen wird er noch einmal zwischen Flawil und Sittertobel hin- und her fliegen. Gut 20 Mal an beiden Tagen, wie Bohrplatz-Projektleiter Thomas Bloch von den St. Galler Stadtwerken sagt. Dann werden alle Teile der vier schweren Stahltanks auf dem Bohrplatz zwischen OpenAir-Gelände und Abwasserreinigungsanlage wieder zusammengesetzt.
Die Wasserspeicher, die von der Flawiler Habis Textil AG stammen und dort nicht mehr gebraucht werden, dienen auf dem Geothermie-Bohrplatz als Tanks für Bohrflüssigkeiten, aber auch für Thermal- und Frischwasser. In Betrieb gehen dürften sie, sobald die Geothermiebohrungen beginnen (siehe Kasten). Die Tanks werden innerhalb eines grossen Betonbeckens aufgestellt. Diese Sicherheitsvorkehrung ist notwendig, damit die Stahlbehälter bei einem Sitter-Hochwasser nicht beschädigt werden.
Bohrplatz im Fahrplan
Die Installation der Tanks ist gemäss Geothermie-Gesamtprojektleiter Marco Huwiler ein weiterer wichtiger Schritt in der Vorbereitung des Bohrplatzes. Diese komme gut voran. Gleich neben den Wassertanks entsteht derzeit ein eigentlicher Weiher, der künftig das heisse Wasser aus dem Untergrund aufnehmen kann. Auch die Bauarbeiten an der eigentlichen Bohrstelle sind laut Huwiler im Fahrplan.
Quelle: St.Galler Tagblatt Online